Trichterbrust OP mit 30 (Frau)

Begonnen von Rosa, 23. September 2007, 16:31:07

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Rosa

Hallo zusammen,
ich schaue hier seit einiger Zeit in dieses Forum und informiere mich über das Thema Trichterbrust und OP.
Ich bin w, 30 Jahre alt. Habe seit einigen Jahren Atemprobleme und einen beschleunigten, eigentlich viel zu schnellen Herzschlag - und das mittlerweile  auch in einer Ruhephase. Ich kann nicht mehr joggen, Treppensteigen fällt mir schwer. Das ist mit der Zeit immer schwieriger für mich geworden. Ich gehe trotzdem noch ins Fitnesstudio weil ich denke etwas Sport machen ist gut für mich. Aber es ist sehr schwer und ich stoße schnell an meine Grenzen. Ich habe einige Arztbesuche hinter mir (über Jahre hinweg) und keiner konnte mir so wirklich weiter helfen. Bis dann ein Bericht im TV über Hr. Dr. Schaarschmidt kam und mich jemand anrief und meinte "das würde so aussehen wie das, was du hast" schnell informierte ich mich im Internet. Ging wieder zu Ã,,rzten und schilderte das alles. Aber da sich wohl offensichtlich keiner damit auskannte wurde alles als Blödsinn abgestempelt. Mittlerweile sind das schon einige Jahre her.
Dieses Jahr habe ich alles selber in die Hand genommen. Habe mir einen Termin in Berlin geben lassen und war im März dort. Endlich mal jemand der mich nicht für bekloppt hält. Er meinte die Symptome wären die einer Trichterbrust und das sich der Zustand meistens im "Alter" noch verschlechtert. Sport mit 25 war noch irgendwie ok, aber Sport mit 30 und dem Trichter ist in meinem Fall nur begrenzt möglich. Ich atme wie eine alte Frau und kriege kaum Luft bei Belastung. Der Belastungs-EKG-Test beim Kardiologen musste damals wegen Erschöpfung abgebrochen werden. Ich glaube es waren 75% oder 70% maximal vom Sollwert, oder so.
Trichtertiefe  lt. Schaarschmidt 7,5 cm (da ich sehr schmal gebaut bin ist der vorhandene Platz bei mir auch nur 8,5 cm) das alles fällt einem Laien optisch gar nicht so auf, ich sehe halt nur sehr dünn aus, das ist dann vielleicht auch ein erklärbarer Versuch von mir die vorigen Ã,,rzte in Schutz zu nehmen.
Hr. Schaarschmidt hatte auch nicht damit gerechnet das der Trichter so tief ist. OP wäre mit der Nuss Methode gut machbar, auch mit 30.
Danach wieder irgendwann vernünftig Sport machen zu können und sich nicht nach einer Etage Treppensteigen hinsetzen zu müssen weil einem gleich schwarz vor Augen wird - hört sich fast wie ein Traum an.
Aber die Angst vor der OP bleibt und die Entscheidung hierzu .... das fällt mir schwer.
Hinzu kommt das ich optisch einen starken Beckenschiefstand habe. Dies könnte lt. meinem Krankengymnast gut an der Trichterbrust liegen und auch Hr. Schaarschmidt meinte, dass dies nach der OP gut verbessert erscheinen wird.
Ich wäre froh, wenn sich vielleicht einige bei mir melden würden um gelegentlich über das Thema OP zu mailen. Vielleicht gibt es hier Frauen die unter einer Trichterbrust leiden? Hat jemand vielleicht auch vor sich nächstes Jahr operieren zu lassen und möchte sich über das Thema ausstauschen? Vielleicht kann man sich etwas die Angst nehmen oder Erfahrungen austauschen. Die Entscheidung zur OP mache ich mir nicht leicht. Ich weiss es wird schwer, aber ich weiss auch das es ohne eine OP bei mir nicht besser wird.

Kosmo

Du solltest unbedingt vorher dein Herz untersuchen lassen und die TB auch als Ursache feststellen. Aber für mich hört es sich schon so an, als wenn es an der TB liegt. Die OP ist natürlich schwer und ich habe die ersten Monate die OP verflucht, würde sie jetzt aber wieder machen lassen. An deiner Stelle würde ich auch die OP machen lassen. Das was du schilderst, hört sich schlimm an. Ich wünsch dir alles Gute!
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm

Rosa

Hallo Kosmo,
danke für deine Meinung.
Ich hatte mein Herz schon mehrmals untersuchen lassen. Bis vor 2 Jahren kannte ich die "Trichterbrust" noch gar nicht und hatte mir Sorgen gemacht. Aber kein Arzt/Kardiologe kam auf diese Diagnose.
Ich war schon bei einigen Kardiologen. Einige haben das alles nur einfach so "ab getan", nach dem Motto was mich nicht tötet macht mich nur härter. Einer hatte eine ganz seltene Krankheit "festgestellt" und mich damit schon total irre gemacht.
Als ich dann den Bericht im TV gesehen hatte und mich im Internet umgesehen hatte, hörten sich die Symptome immer nach meinen Problemen an. In den letzten Jahren hat sich alles nur noch verschlimmert. Euer Internetforum ist wirklich eine ganz tolle Sache für Betroffene.
Meine Trichterbrust wurde immer als unbedenklich und klein abgetan. Bis ich im März bei Hr. Dr. Schaarschmidt war. Nach der Diagnose von 7,5 cm Trichtertiefe wollte ich nochmal mit dem  Bericht vom Chirugen einen Kardiologen aufsuchen. Ich habe mir einen ausgesucht der früher mal in einem Krankenhaus gearbeitet hatte. Es wurde nochmal ein EKG gemacht und mein Herz per Ultraschall (?)untersucht. Der Kardiologe war der Meinung das mein Herz so ganz in Ordnung ist, der beschleunigte Puls/Herzschlag allerdings nicht. Die linke Seite meines Herzens liegt allerdings so ungünstig unter dem Trichter das er diese Seite nicht richtig sehen konnte. Daher ist er auch der Meinung das eine OP mir helfen kann und danach mehr Platz für meine inneren Organe geschaffen ist. Es danach "normal" schlägt.
Hoffentlich ist danach alles vorbei.
Würdest du noch etwas vorschlagen um das Herz untersuchen zu lassen, vor einer OP?

Kosmo

So weit ich weiß, ist es jetzt in Berlin-Buch Standard, dass vor der OP nochmals eine genaue Herzuntersuchung gemacht wird. Ich weiß es leider aber nicht mehr genau, welche Untersuchung das war. Es geht auch darum, mögliche Fehler des Herzens aufzuspüren, um Risiken für die OP sichtbar zu machen.

Finde es nur merkwürdig, dass dir deine TB noch nicht aufgefallen ist bis vor zwei Jahren, weil 7,5 cm schon recht deutlich ist. Aber bei Frauen kann das ja auch andere Ursachen haben (?).
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm

Rosa

Oh nein, mir ist mit Anfang 20 aufgefallen dass da irgendwie etwas anders aussieht als normal. Aber ich wusste halt nich was es ist oder wie das heißt. Mein Arztmarathon brachte mir gar nichts. Auf das Thema Trichterbrust kam ich dann eher per Zufall und nicht durch irgendeinen Arzt. Davon hatte nie einer geredet. Erst als ich das Thema mal ansprach nachdem ich davon gehört hatte. Ich muß leider sagen das viele Ã,,rzte selber gar nicht auf die Diagnose kommen oder einen über das Thema aufklären  ??? . Auf jeden Fall nicht bei mir und über die OP Methode "Nuß" wissen leider viele Ã,,rzte noch gar nicht bescheid, aber interessiert sie dann doch nach der Diagnose eines Facharztes (Chirugen).

Die lassen vorher ein CT machen um das Herz vor der OP zu checken.


Heiko

Zitat von: Rosa am 30. September 2007, 15:48:31
Oh nein, mir ist mit Anfang 20 aufgefallen dass da irgendwie etwas anders aussieht als normal. Aber ich wusste halt nich was es ist oder wie das heißt. Mein Arztmarathon brachte mir gar nichts. Auf das Thema Trichterbrust kam ich dann eher per Zufall und nicht durch irgendeinen Arzt. Davon hatte nie einer geredet. Erst als ich das Thema mal ansprach nachdem ich davon gehört hatte. Ich muß leider sagen das viele Ã,,rzte selber gar nicht auf die Diagnose kommen oder einen über das Thema aufklären  ??? . Auf jeden Fall nicht bei mir und über die OP Methode "Nuß" wissen leider viele Ã,,rzte noch gar nicht bescheid, aber interessiert sie dann doch nach der Diagnose eines Facharztes (Chirugen).

Die lassen vorher ein CT machen um das Herz vor der OP zu checken.



Meinst EKG wegen dem Herzen. Ist aber schon echt krass, dass Ã,,rzte eine anscheindend tiefe TB nicht sofort diagnostizieren. Auch anfang 20 ist schon spät. Ich habe schon Probleme seit ich im Jugendalter bin damit.
Vor einer OP braucht man m. E. nicht so viel Angst haben. Bei mir ist der  Leidensdruck weitaus größer als die Schmerzen. Die vergehen rasch. Bin jetzt leider in der dummen Situation, dass ich schon oft operiert wurde und mich nun für die Nuss Op entscheiden werde. Wollte erst nach Mannheim, aber Berlin scheint mir aufgrund der Erfahrung besser zu sein. Habe da mehr gutes als schlechtes drüber gehört und aus den ganz dummen Dingen hat Prof Schaarschmidt wohl gelernt. Bin übrigens 27. Das geht zwar noch in dem Alter, aber der optimale Zeitpunkt ist nun aber auch leider schon vorbei.
Mein Tipp: Internistisch und mit der KK alles rasch abklären und Augen zu und durch und später hoffentlich berichten, dass es gar nicht so schlimm war und sich gelohnt hat.

Sascha

Schaarschmidt hat sehr gute Erfahrung mit Erlanger voroperierten die hat er andauernd also hin da.

gruß

sascha
OPs :
2000 (Nuss), vorzeitge Entnahme, da innere Blutungen, keine Schmerzen
2003 (Erlangen), Grausame Optik, direkter wiedereinfall, dauerhafte Schmerzen
2005 (Nuss) Brust stabil, nach Bügelentnahme bleibende Schmerzen
2014 (Erlangen-Synthes) vollständige Fixierung + optische verbesserung, bleibende schmerzen.
2016 Entnahme in FFM.
Seit 2017 Frührentner.

Alter bei Ops : 16,18,20,29,32.

eve-lyn

hallo rosa,

ich kann dir nur zu dem eingriff nach nuss raten.
ich war damals 29 und hatte eine tiefe von 8cm bei nur noch "verbleibenden" 8cm,
in denen wirbelsäule und brustbein sich den platz mit herz und lunge teilen durften.
auch war mein brustkorb sehr großflächig, vom schlüsselbein abwärts eingefallen.

bei mir waren die probleme mit dem herzen leider auch nicht zu ignorieren.
ich hatte immer wieder einen beschleunigten herzschlag/puls und rhythmusstörungen,
begleitet von einem totalen unruhegefühl über stunden.
welche toi toi toi, seit der op vor 2 jahren nur noch 2mal auftraten :D
auch das alter ist bezüglich der regeneration, schmerzen kein indikator.
ich hatte großes glück und mein körper verhielt sich lehrbuchmäßig,
heißt nach 6 wochen war das schlimmste überstanden und die schmerzen fast weg.
ich wurde übrigens in berlin buch operiert.
alles gute bei deiner entscheidungsfindung
eve

Rosa

Ich hab mich jetzt für die OP entschieden, in der Hoffnung das danach irgendwann Sport machen und Treppen steigen kein Problem mehr für mich sind. Ich hoffe wirklich das liegt an der TB.

Na ja, auf jeden fall hatte ich letzte (!) Woche einen Antrag auf Kostenübernahme an meine KK geschickt, habe zwei Kardiologieberichte und den Bericht von Dr. Schaarschmidt dazugelegt. Nachdem ich hier gelesen hatte das es doch teilweise ein Kampf ist bis die KK sich meldet bzw. die Kostenübernahme bestätigt. Ich habe vor mich direkt Anfang nächsten Jahres operieren zu lassen sofern ich einen Termin in Berlin-Buch bekomme. Ich wollte nicht vor meinem Geburtstag und den Weihnachtstagen alleine im Krankenhaus und nachher alleine zu Hause mir Schmerzen rumliegen.
Was soll ich sagen, gestern habe ich eine Bestätigung von der KK bekommen. Das ging jetzt so wahnsinnig schnell das ich total verunsichert bin ob es das wirklich ist. Ich konnte es kaum glauben. Habe mich eigentlich auf eine 2-monatige Wartezeit eingestellt.
Kann mir jemand sagen ob es das wirklich ist worauf sonst die meisten Monate warten. Hier steht z.B.
"gerne bestätigen wir Ihnen die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Krankenhausbehandlung in der Helioklinik Berlin-Bruch aufgrund einer noch erforderlich vertragsärztlichen Verordnung..... Die allgemeinen Krankenhausleistungen erhalten Sie als Sachleistung...."

Ist es das? Das wars? Kann ich mich jetzt operieren lassen? Darf ich jetzt eigentlich noch bis zum nächsten Jahr damit warten? Was meinen die denn mit "noch erforderlichen vertragsärztlichen Verordnung"?
Ich glaube ich werde nächste Woche mal bei meiner KK anrufen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass es das jetzt schon war, oder doch?
Ich hab total schiss vor der OP  :(

MarFie

#9
Zitat von: Rosa am 20. Oktober 2007, 19:39:31
Die allgemeinen Krankenhausleistungen erhalten Sie als Sachleistung...."

Das sagt meine KK dazu:
Das Prinzip der Sachleistung ist die Grundlage der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Versicherten erhalten ihre Leistungen als Sach- und Dienstleistungen (§ 2 Abs. 2 SGB V). Dienstleistung ist zunächst im wesentlichen die ärztliche Behandlung, Sachleistungen sind vor allem Arzneimittel, Verbandmittel und Hilfsmittel.

Bei mir stand das so im Brief:
Sie haben am ... einen Antrag auf Kostenübernahme für eine Krankenhausbehandlung im Helios Klinikum Berlin Buch gestellt.

Die AOK- Die Gesundheitskasse wird die Kosten im Rahmen des § 39 SGB V für den von Ihnen beantragten stationären Aufenthalt übernehmen.


Du brauchst also so eine Bestätigung und den (roten) Überweisungsschein "Verordnung von Krankenhausbehandlung"!
Alter:34 / OP (in Berlin-Buch nach Nuss):27

*1. OP: 2 Bügel gesagt - 1 Bügel bekommen
  -->beidseitiger Pneumothorax
  -->Bügel "zu eng" gebogen
  -->Rippenbruch
*2. OP: 2 Bügel gesagt -  1 Bügel bekommen
  -->bis jetzt "hält" aber alles

Kosmo

Das ist die Ãœbernahmeentscheidung. Das macht erstens jede anders und zweitens dauert das bei jeder auch anders. Bei mir ging das auch sehr schnell!
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm