Operation oder nicht!?

Begonnen von Ditnerrrr, 26. April 2009, 21:59:35

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Jürgen54

ZitatUnd er sagt das Menschen mit ner Trichterbrust im Schnitt 10 Jahre kürzer leben würden.
Oh, dann hab ich ja nicht mehr allzu lange. :o

Nee, im Ernst, ich halte das für eine aus der Luft gegriffene Aussage. Auf welche TBler sollte sich das beziehen? Es gibt ja auch sehr leichte Fälle und die Grenze zwischen normaler Brust und Trichterbrust ist ja doch eher fließend. Erstens glaube ich nicht, dass die Lebenserwartung im Schnitt so stark reduziert ist und zweitens glaube ich kaum, dass es überhaupt verlässliche Daten über das Sterbealter von Menschen mit Trichterbrust gibt. Wo sollten diese Daten herkommen? Meine nicht gerade gering ausgeprägte TB ist z.B. weder bei Krankenkasse, Rentenversicherung, etc. registriert und ich bin auch nie mit dem Befund "TB" in ärztlicher Behandlung gewesen.
Also, lasst euch von solchen Zahlen nicht verrückt machen.

LG Jürgen
Alter: 62
TB-Tiefe: ca. 3,5 - 4 cm (Linealmethode)
Keine OP, seit 2011 Saugglocke

Ditnerrrr

Zitat von: Florian_B am 01. Juli 2009, 23:51:28
Das mit den 10 Jahren ist krass ...  :o

Ich nehme an du wirst es machen, oder?

Ja also ich denke schon das ich es jetzt machen lasse um dieses Thema ein für alle mal abzuschließen

Kann aber auch gut die Leute verstehen denen das Risiko zu groß ist.Obwohl ja bei guten Ã,,rzten mit Erfahrung nicht allzuviel passiert

MFg
2 Jahre Saugglocke
März 2010 Nuss Op in Berlin

Heiko

Der Übergang ist halt immer fließend, aber das ist Unsinn. Sicher haben Mrfan Patienten wohl auch immer eine TB und eine kürzere Lebeserwartung, aber selbst da hat sich der medizinische Fortschritt bemerkbar gemacht. Ok, ich habe auch ein nicht so starkes Immunsystem, bin im Winter öfter erkältet. Aber jetzt soll bloß keiner denken, dass man sich die TB wegoperieren lässt, was ja eh nicht immer so wie erhofft gelingt, und dann zehn Jahre länger lebt.
Sollte es mit der verkürzten Lebenserwartung wahr sein, so würde der Eingriff dann auch nichts bringen. Das liegt ja in den Genen und die TB zeugt sicherlich von einer Bindegewebsschwäche und leider auch wenig Muskulatur, also keine Adonis-Typen... . Das sind wir wohl alle nicht.

Val

Das ist kein Unsinn.
Die verkürzte Erwartung bezieht sich wohl auf das arithmetische Mittel der registrierten Fälle. Ob eine weitere Kategorisierung in verschiedene Grade sinnvoll wäre sei dahingestellt.
Möglicherweise gibt es neben der negativen Auswirkung auf Herz und Lunge noch gewichtige weitere Drittfaktoren (Multimorbidität z.B. Marfan oder eine höhere Suizidrate).
Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass emotionales Leiden zu psychosomatischen Störungen führen kann und allgemein die Gesundheit negativ beeinflusst.

Letztendlich spricht man von Wahrscheinlichkeiten und diese statistischen Angaben erlauben keine sicheren Schlussfolgerungen auf die individuelle Erwartung in der Form dass Betroffene davon ausgehen müssen eine genau 10 Jahre geringere Erwartung zu haben als das arithmetische Mittel nicht Betroffener.
Ebenso wenig kann ein durchschnittlicher Mann davon ausgehen genau das durchschnittliche Alter zu erreichen.

Die negativen Auswirkungen sind unumstritten und drücken sich in der genannten verkürzten Erwartung aus. Dabei muss bedacht werden, dass Symptome (Herzrasen, Kurzatmigkeit, geringe Belastbarkeit) im Alter zunehmen.
Wenn ein Jugendlicher weitgehend symptomfrei ist, bedeutet dass folglich nicht, dass er keine Operation benötigt.
Dazu wird eine Operation mit steigendem Alter schwieriger und belastender.
Dies wird häufig von Leuten die sich eher gegen eine Operation wenden und anderen abraten nicht bedacht.

Eine operative Korrektur kann sehr wohl die individuelle Erwartung erhöhen und die Gesundheit verbessern. Sofern man einen guten Chirurgen hat sollte dies auch gelingen.
Glücklicherweise hat in Deutschland beinahe jeder die Möglichkeit sich in Berlin von den weltweit besten Chirurgen operieren zu lassen.

Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

Jürgen54

ZitatDie verkürzte Erwartung bezieht sich wohl auf das arithmetische Mittel der registrierten Fälle.
Ich bezweifle nach wie vor, dass es darüber Auswertungen gibt. Welche Trichterbrustfälle werden denn registriert? Sicherlich zum allergrößten Teil die, die behandelt werden und das in der Regel ja durch eine OP. Aber um die geht's hier ja gerade nicht. Und selbt wenn es Register von unbehandelten TB-Fällen geben sollte, von wem und wie wird dann das Sterbedatum mit diesen Datenbeständen abgeglichen? Todesursache "Trichterbrust" auf dem Totenschein dürfte es ja kaum geben. Ich halte die Aussage im besten Fall für eine sehr grobe Schätzung. Aber etwas Bangemacherei kann ja auch vielleicht die Entscheidung pro OP etwas fördern.

ZitatDabei muss bedacht werden, dass Symptome (Herzrasen, Kurzatmigkeit, geringe Belastbarkeit) im Alter zunehmen.
Habe trotz meines Alters keinerlei Symptome, die auf die TB zurückzuführen sein könnten. Im Gegenteil, fühle mich fitter denn je. Vielleicht muss ich ja dann doch noch nicht in 10 Jahren sterben. ;D

ZitatGlücklicherweise hat in Deutschland beinahe jeder die Möglichkeit sich in Berlin von den weltweit besten Chirurgen operieren zu lassen.
Sag mal Val, bist du eigentlich umsatzbeteiligt? Sicherlich ist Berlin keine schlechte Adresse, aber in jedem deiner Postings massiv die Werbetrommel zu rühren und alle anderen Kliniken schlecht zu machen, ich weiß nicht ....  :-\ :-\ :-\

Gruß Jürgen
Alter: 62
TB-Tiefe: ca. 3,5 - 4 cm (Linealmethode)
Keine OP, seit 2011 Saugglocke

Val

Du bist ja ein richtiger Scherzkeks. :)
Erhältst du von den Krankenkassen ein Gehalt dafür, dass du hier versuchst Leuten eine Operation auszureden?

Ich schreibe die Wahrheit mit dem, was du als Werbung betrachtest.
Schau dir das mal an, dann erfährst du etwas mehr über meine Motivation.
http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php?topic=857.msg7894#msg7894

Um dir das genauer vor Augen zu führen; ich habe 15kg Gewicht verloren und 4 Monate Opiate zur Schmerzbekämpfung nehmen müssen.
Ich brauchte so viel Schmerzmittel, dass die Ã,,rzte mir häufig weitere dringend benötigte Gaben verwehren mussten, da die Gefahr einer letalen Ãœberdosierung zu groß war.
Ich möchte verhindern, dass andere einen ähnlichen Albtraum erleben müssen.
Hätte ich selber auf den Rat gehört den ich jetzt anderen gebe, wären mir 2 Operationen und sehr viel Schmerz erspart geblieben.
Zudem war es nicht immer gewiss, dass meine Geschichte ein Happy End hat. Als ich halbtot im Krankenhaus lag, wusste ich nicht mal, ob ich es überleben würde.
Versuch mal dir das Gefühl vorzustellen.
Dass ich überlebt habe und einen schönen, stabilen Brustkasten habe verdanke ich Herr Schaarschmidt.

Wer weiß, vielleicht hätte ich mich direkt an ihn gewandt, wenn man mir deutlich gesagt hätte, dass es wirklich dumm ist, wenn man sich als Deutscher wo anders als in Berlin operieren lässt.

Verstehe mich nicht falsch, ich würde nie soweit gehen, jedem vorbehaltlos eine Operation in Berlin zu empfehlen.
Ich empfehle es nur denen, die eine schöne Brust wollen. Alle anderen sollen lieber woanders hingehen, insbesondere wenn sie gerne unnötige Schmerzen ertragen.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

Jürgen54

Hallo Val,

es liegt mir fern, Leuten eine Operation auszureden. Mit 20 hätte ich mich vermutlich selbst gern operieren lassen, wenn es da schon vernünftige Methoden und überhaupt die Informationsmöglichkeiten gegeben hätte.

Es tut mir ja auch sehr leid, was du durchgemacht hast. Vielleicht ist Gießen ja wirklich die falsche Wahl für so eine OP und ich kann gut verstehen, dass du von Operationen in dieser Klinik abrätst. Aber daraus und daraus dass es dann in Berlin gut geklappt hat, zu schließen, dass nur Berlin gute Ergebnisse liefert und alle anderen Kliniken Sch.... sind, halte ich für nicht sehr objektiv.

Lies dir mal die Erfahrungsberichte durch, darunter sind zum Beispiel auch 9 aus Mannheim, die fast ausnahmslos gute Ergebnisse gebracht haben. Dein Kommentar als Ditnerrr schrieb, dass er sich in Mannheim operieren lassen will:
ZitatDas wäre ein großer Schritt in die falsche Richtung.
Woher willst du das denn bitte wissen? Die Ergebnisse aus Mannheim in den Erfahrungsberichten sagen etwas anderes. Und - auch in Berlin hat es schlechte Ergebnisse, erhebliche Komplikationen und Rezidive gegeben, ist also auch nicht nur "Gold".

Deine Freude über das gute Ergebnis in Berlin in allen Ehren, aber etwas mehr Objektivität und Fairness den anderen Kliniken gegenüber wäre vielleicht schon angebracht.

LG
Jürgen
Alter: 62
TB-Tiefe: ca. 3,5 - 4 cm (Linealmethode)
Keine OP, seit 2011 Saugglocke

zach

Tag Leute,
Klinke mich an dieser Stelle mal mit ein.
Gebe Jürgen da zu 100% Recht.
Berlin ist mit Sicherheit eine gute Adresse, aber ich kenne leider auch die andere Seite. Bin dort 5mal operiert worden, mit verrutschen des Bügels, immer wieder einfallen des Brustkorbs und noch weiteren heftigen Komplikatonen…usw..

Ich dürfte über 14Wo. dort verbringen…da bekommt man so einiges mit und ich bin nicht der einzige gewesen, der üble Probleme hatte. Aber dadrüber wird da nicht gesprochen, es werden nur die Vorzeige Tbs gezeigt. Oder hat man dir bei deinem Beratungsgespräch Patienten mit Komplikationen gezeigt??
Mir wurde komischerweise nie ein Patient aufs Zimmer gebracht um mal Infos auszutauschen..Warum wohl??
Ich glaube schon das ich weiß wovon ich spreche..war insgesamt über 19 Mon.!! Arbeitsunfähig mit Reha usw. und mir geht es heute schlechter wie vor den OPs. Mal ganz zu schweigen wie es optisch aussieht….



Aus meiner Sicht kann ich diese Klinik logischerweise nicht empfehlen.


Alter bei OP: 28
1.OP Jan. 06 1Bügel  mit vielen Komplikationen
2.OP März 06 1Bügel mit vielen Komplikationen
3.OP Juni 06 2Bügel  mit vielen Komplikationen
4.OP Febr. 09 Bügelentnahme mit Rippenkorrektur
5.OP Febr. 09 Komplikationen nach Entnahme

Punktionen kann ich schon nicht mehr zählen......