Hallo meine lieben,
Bis jetzt war ich stiller Mitleser und will jetzt auch mal aktiv werden!
Vorgeschichte:
Ich habe ungefähr mit 13/14 Jahren die TB so richtig für wahr genommen, als sie sich durch die Pubertät entwickelte. Damals waren wir bei 2 Ärzten, beide taten es ab als „Ist doch nicht so schlimm, damit kannst du leben“. Nein kann ich nicht! Aber damals MUSSTE ich, weil Ärzte haben ja immer recht.
Es folgten viele Jahre von Körper verstecken indem man weite Oberteile anzieht, nicht ins Freibad geht und bei den ersten sexuellen Kontakten (und auch den weiteren) sich immer wieder schämt, weil es nichts normales ist.
Ich wurde älter und wollte auch mal Dinge unternehmen wie mit meinem Freund wandern, Freibad genießen oder Fahrrad fahren. Tja, mit einer Ausdauer von 15 Minuten ist das gar nicht so leicht und wenn man gefühlt die ganze Zeit angeglotzt wird..naja. Ich denke das reicht als Beschreibung.
Was habe ich gemacht?:
Mein Freund hat einen Bekannten, der mal am SRH in Suhl gearbeitet hat und sehr viele Kontakte in ganz Deutschland hat. Er schaute sich meine TB an und sagte, dass er sich erkundigen würde und wir eine Lösung finden. Gesagt getan! Innerhalb weniger Wochen hörten wir wieder von ihm und er empfahl uns Hr.Dr. Linke in Suhl. Wir vereinbarten einen Termin und er war der Meinung rein physisch müsse man wahrscheinlich nicht unbedingt etwas unternehmen, aber psychisch muss sich was ändern. Also machten wir einen Termin für die Voruntersuchungen aus und wenige Wochen später (Am Dienstag den 16.08.2019) war der Termin gesetzt. Ja richtig. Eben erst operiert

Der OP-Tag verlief weniger spektakulär. Wie das halt so ist. Ich habe nach den OP einen PDK bekommen. Einen Katheter, der im Rücken liegt und die meisten schmerzen nimmt, bei Bedarf kann man auf Knopfdruck noch mehr Schmerzmittel dazu dosieren.
Der erste Tag danach war ein wenig schmerzhaft, aber hält sich in Grenzen. Das einzig nervige-man liegt NUR auf dem Rücken und es tut irgendwann echt weh.
Am zweiten Tag fingen wir an mit sitzen, wow. Den neuen Körper kennenlernen, Atmen, auch das unangenehme drücken des Bügels, aber meiner Meinung nach alles lohnenswert als ich das Resultat gesehen habe.
Und heute ist der 3. Tag. Wir waren heute laufen, ich gehe auf Toilette, zwar noch mit Hilfe der Schwestern, aber ich laufe. Und das am 3. Tag nach der OP.
Natürlich ist noch lange nichts überstanden, es kann noch sehr vieles passieren und weitere Schmerzen werden mit großer Sicherheit folgen, aber für alle, die eine OP in Erwägung ziehen, egal wegen welchen Gründen: Ich bereue nichts, ich finde meinen Körper jetzt schon viiiel besser als vorher und werde hoffentlich viel Spaß haben, jetzt wo ich mich wohlfühlen kann
